Das Völvagrab bei Fyrkat
Von: Kasper Zinck Østergaard, Kulturvermitlungsstudent
Foto: Lone Lyngkjær Wolf Kirkegard |
Eines der Gräber, das bei Fyrkat gefunden worden ist, ist etwas ganz besonderes. Im Grab liegt eine Frau, die mit meheren interessanten Gegenständen begraben worden ist. Die Frau nennt man eine Völva. Völva bedeutet Stabträger und die Frau im Grab hat deshalb auch einen Stab mit sich. Eine Völva ist eine Geisterbeschwörerin oder eine Zauberin, die man in der Wikingerzeit hatte. Mehere Stellen in Skandinavien und in Grossbritannien hat man Frauen gefunden, die mit gleichen oder ähnlichen Gegenständen begraben worden sind, wie bei der Frau im Grab IV bei Fyrkat. Die Frau hat Zehenringe an der 2. oder 3. Zehe an jedem Fuss gehabt. Das Merkwürdige an diesem ist, dass es nicht in anderen Gräben in Dänemark gefunden worden ist. Zehenringe waren in der Wikingerzeit mit der Mittlere Osten verbunden und dieses könnte ein Leitfaden zur Abstammung der Frau sein. Ein Paar von den Gegenständen im Grab sind von besonderer Interesse, da sie als Völvagegenstände bezeichnet werden müssen. Ein Stab ist rechts von der Frau gelegt und in einen von ihren Halsketten hängt ein Schmuckstück das wie einen Schüsselstuhl vorstellt. In den anderen Völvagräben wurden Stäbe und denselben Schmuck gefunden und auf einem Schmuckstück sieht man eine Frau mit ihrem Schmuck um den Hals und die Arme im Schoss sitzen. Der Stuhl ist ein Symbol der Völva und was sie dazu braucht um zu beschwören. Der gefundene Stab ist nicht dick genug um ein Wanderstab zu sein, und hat deshalb wahrscheinlich eine Zeremonielle oder Spritituelle Funktion gehabt. Auf dem Bild links sehen Sie eine Rekonstruktion des Völvagrabs von Lone Lyngkjær Wolf Kirkegaard.
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Die Zeichnung rechts zeigt, wie die Völva im Grab mit ihrem Schmuck und ihren Sachen liegt. Man sieht, wie die Füsse der Völva unterschiedlich liegen und, dass die Stäbe an ihrer rechten Seite liegen. Der Sarg in dem die Völva liegt ist von einem Wagen eines Pferdes oder einem Handwagen und daran sieht man, dass die Frau einen hohen Status hatte, da ein grosser Teil des Wagens geopfert wurde so, dass sie einen Sarg hatte in dem sie liegen konnte. Die Zeichnung ist von Thomas Hjejle Bredsdorff gemacht worden und folgt ganz genaue archäologische Anweisungen und ist deshalb ein gutes Model zum zeigen, wie die Völva so genau wie möglich gelegen hat. |
Zeichnung Von: Thomas Hjejle Bredsdorff
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Es ist sehr schwer festzusetzen, woher die Frau die man im Völvagrab gefunden hat ursprünglich stammt. Mehere Dinge deuten darauf, dass sie eine Verbindung entweder zu dem Mittleren Osten oder dem südlichen Europa gehabt hat. Ein runder Behälter, der zusammen mit ihr liegt kann, wie es zufällig mit den Zehenringen ist, von Gebiete gegen Ost stammen, und der Inhalt dieses Behälters kann zusammen mit dem Bilsenkrautsamen im Grab einen halluzienierenden Effekt gehabt haben. Die Völva war eine Frau hohem Status in der Wikingergesellschaft und konnte mit ihren Gegenständen und halluzienierenden Drogen, Magie und Zauberei ausüben. Bilsenkrautsamen gemischt mit etwas sehr fetthaltiges wurde im Mittelalter Hexesalbe genannt, es gab ein kräftiges Fliegengefühl. Wenn die Salbe auf die Haut geschmiert wurde, konnte die Völva ein Ritual wie ein Bewusstheitserlebnis ausüben. Die Saga von Erik den Røde, worin eine Völva über die Zukunft wahrsagt, ist ein einziges Beispiel wofür eine Völva benutzt wurde. |
Foto: Nationalmuseet |
Die Völva die bei Fyrkat gefunden ist, ist nicht die einzige. In Skandinavien und Irland gibt es Gräber mit Frauen die ähnliche Sachen hatten wie die Völva bei Fyrkat. Was für die meisten Völva gilt ist ein Völvastab und der kleine Stuhlschmuck. Der Stuhl war ein Symbol der Völvamagie, und es ist interessant, wie der gefundene Stuhlschmuck sehr ähnlich ist und dieselbe Schüsselform hat. Die Spange die Fett enthaltet ist eine Gotlandspange. Diese Spangen wurden in Gotland hergestellt und waren ein Teil der Frauenkleidung in Gotland. Die Spange wurde in diesem Fall als ein Gefäss gemacht, worin das Fett war. Der Zweck mit diesem Fett war wahrscheinlich eine Art Gesichtsfarbe die Zeremoniel benutzt wurde.
Bibliographie:
Die Saga von Erik der Rote. Det Førkristne Norden, Religion og mytologi. Jens Peter Schjødt. 1999. S. 207-209.
Pentz, P., Panum Baastrup, M., Karg, og Mannering, U., 2009. Kong Haralds vølve. I Nationalmuseets Arbejdsmark 2009.
Price, N.S., 2002. The Viking Way. Religion and War in Late Iron Age Scandinavia.